Erfolge

Der SC Union 06 Berlin ist der Nachfolgeverein des am 17.Juni 1906 gegründeten Fußballvereins Olympia Oberschöneweide, welcher unter dem späteren Namen SC Union Oberschöneweide e.V. mehrfacher Berliner Meister (1920, 1923, 1940, 1948), Berliner Pokalsieger (1947, 1948) und 1923 Deutscher Vizemeister wurde. Als SC Union 06 Berlin gewann der Verein 1953 und 1976 die (West-) Berliner Meisterschaft und 1961 die (West-) Berliner Amateurmeisterschaft.

Die Gründung

Schüler und Lehrlinge gründeten am 17. Juni 1906 in der Luisenstraße 17 im Lokal Großkopf den Verein Olympia Oberschöneweide. Zur damaligen Zeit war Oberschöneweide ein Vorort von Berlin mit sehr rasch anwachsender Bevölkerung. Ursache dafür war die Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Ansiedelung großer Industriebetriebe (AEG, N.A.G.). Bis zur Eingemeindung nach "Groß-Berlin" im Oktober 1920 gehörte der Ort zum Landkreis Niederbarnim.

Die Olympianer schlossen sich als (Jugend-)Abteilung Oberschöneweide zunächst dem BTuFC Helgoland und ab Februar 1907 dem BTuFC Union 1892 an.

1909 beschloß eine Mitgliederversammlung die Loslösung von Union 92. Folgerichtig stellte man beim Verband Brandenburgischer Ballspielvereine (V.B.B.) den Antrag auf Aufnahme als eigenständiger Verein. Der Antrag wurde jedoch zuerst abgelehnt. Erst nach tatkräftiger Unterstützung durch den ehemaligen Mutterverein Union 92 erfolgte dann schließlich am 20. Februar 1909 auf einem außerordentlichen Verbandstag des V.B.B. die Aufnahme als B.C. Union 1906 Oberschöneweide. Zur Bezeichnung "Union" im Vereinsnamen wechselten die vormaligen Olympianer aus Verbundenheit zu Union 92, ebenso zur blau-weißen Spielkleidung. Im November 1909 gründeten die Unioner zusätzlich eine Leichtathletikabteilung und nannten sich ab Januar 1910 Sport-Club (SC Union Oberschöneweide). Die erste nachzuweisende Eintragung als e.V. in das Vereinsregister beim damaligen Amtsgericht Cöpenick erfolgte am 12. Oktober 1920.

Die Mannschaften des Vereins trugen ihre Spiele fast 10 Jahre lang auf einem Sportplatz an der Wattstraße aus. Bis 1914 wurde die höchste Spielklasse im V.B.B. erreicht. 1920 errichteten Vereinsmitglieder in der Wuhlheide, am Ortseingang von Köpenick, bei der Chausseegabelung nach Sadowa eine neue Spielstätte, den "Sportpark Sadowa". Das Gelände war zuvor von der Berliner Stadforstverwaltung gepachtet worden. Wegen der Lage an der alten Oberförsterei bürgerte sich nach und nach die Bezeichnung "Alte Försterei" für die Sportanlage ein. 

Vor 1950

Als Titelträger des V.B.B. erreichte Union-Ob. (wie der Verein oft abkürzend genannt wurde) erstmals 1920 eine Endrunde um die Deutsche Fußball-Meisterschaft. Bei den Vereinigten Breslauer Sportfreunden wurde knapp mit 2:3 verloren.

Drei Jahre später setzte sich Union in zwei Entscheidungsspielen um die Berliner Meisterschaft gegen den BFC Vorwärts 1890 (fusionierte 1927 mit Union 92 zur Sp.Vg. Blau-Weiß 90) mit 3:1 und 1:1 durch. Anschließend schaltete die Mannschaft im Viertelfinale der DFB-Endrunde zunächst Arminia Bielefeld aus (0:0 n.V., 2:1 im Wiederholungsspiel) und danach sensationell im Halbfinale die SpVgg. Fürth (2:1), bevor man am 20. Juni 1923 im Endspiel vor 64.000 Zuschauern im damaligen Berliner Grunewaldstadion gegen den Hamburger SV leider deutlich mit 0:3 verlor. Dennoch war der Gewinn der Deutschen Vizemeisterschaft 1923 der bisher größte Erfolg in der Vereinsgeschichte. 
 
 
 

1940 gab es erneut Entscheidungsspiele. Union Oberschöneweide feierte nach 1:2 und 3:0 gegen Blau-Weiß 90 den Berliner Titel. Um die Deutsche Meisterschaft wurde zunächst in Vorrundengruppen gespielt. Union wurde Sieger in der Gruppe 1a nach Erfolgen gegen VfB Königsberg (6:3, 1:3) und VfL Stettin (3:1, 3:1). Es folgten zwei Spiele gegen Rapid Wien um den Einzug in die Vorschlußrunde. Im Wiener Praterstadion führte Union-Ob. bis zur 75. Minute mit 2:1. Erst ein umstrittener Handelfmeter brachte Rapid auf die Siegerstraße. Endstand 2:3 (2:1). Das Rückspiel am 30. Juni 1940 sahen 60.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion. Zunächst scheiterte der damalige Union-Mannschaftskapitän Herbert Raddatz mit einem Foulstrafstoß. Danach erzielte Rapid-Nationalspieler „Bimbo“ Binder drei Tore. Union unterlag am Ende mit 1:3 (0:1) und war ehrenvoll ausgeschieden.

Im Pokalwettbewerb des V.B.B. (so hieß der Berlin-Brandenburgische Fußballverband bis 1933) erreichte Union 1926 erstmals ein Finale und unterlag nur knapp mit 3:4 gegen Viktoria 89. 

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa im Mai 1945 verfügten die alliierten Besatzungs- und Kontrollmächte in Deutschland zunächst die Auflösung aller Sportvereine und die Organisierung des Sports auf kommunaler Ebene. Die Spieler des SC Union fanden sich in der Sportgruppe Oberschöneweide wieder. Erst ab Ende 1947 wurden nach und nach die alten Vereinsnamen wieder zugelassen. Aus der SG Oberschöneweide bildete sich im Dezember 1948 wieder Union Oberschöneweide. Eine Eintragung als Sport-Club e.V. (SC) im Vereinsregister erfolgte jedoch nicht. Stattdessen war Union nun eine Sportgemeinschaft (SG). 

Zwischen 1947 und 1950 gehörte Union-Ob. neben dem Berliner SV 92 und Tennis Borussia zu den absoluten Spitzenmannschaften in Berlin. Noch als Zweitligist gewann die SG (Union) Oberschöneweide am 9. Februar 1947 den Berliner Pokal gegen die SG Wilmersdorf (BSV 92) in einem denkwürdigen Spiel bei klirrendem Frost nach 0:3 Rückstand in der Verlängerung mit 4:3. 1948 gelang dann als Aufsteiger das Doppel. Meister und Pokalsieger ! In der Meisterschaft wurde am vorletzten Spieltag der BSV 92 (SG Wilmersdorf) mit 3:1 bezwungen und dadurch die Tabellenspitze erobert, die am letzten Spieltag gegen Alemannia 90 verteidigt werden konnte (3:2). Den Berliner Pokal gewann Union-Ob. nach zwei Finalspielen gegen Tennis Borussia (SG Charlottenburg) (2:2 n.V. und 3:1). Im Achtelfinale um die deutsche Meisterschaft am 18. Juli 1948 vor über 70.000 Zuschauern im Berliner Olympiastadion hatte Union dann aber gegen den mit mehreren Nationalspielern besetzten FC St. Pauli keine Chance und verlor mit 0:7. Die Hamburger nutzten in diesem Spiel auch ihre körperliche Überlegenheit, die Ernährungslage war knapp drei Jahre nach Kriegsende in Hamburg weitaus besser als in Berlin. 
 
 

Die Trennung

Am Ende der Saison 1949/50 wurde Union nach zwei Entscheidungsspielen gegen den Berliner SV 92 (4:3, 4:1) Zweiter in der Berliner Stadtliga und qualifizierte sich dadurch erneut für die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Jedoch wurde dem Team aus dem (Süd-)Ost-Berliner Stadtteil Köpenick von der sowjetischen Besatzungsmacht die Ausreise zum Endrundenspiel ins (nord-)westdeutsche Kiel gegen den Hamburger SV untersagt. Die Spieler erhielten keine Interzonenpässe ausgehändigt.

Der Grund dafür waren die politischen Spannungen zwischen den vier Besatzungsmächten, die bis Ende 1949 zur Gründung zweier deutscher Staaten führten und sich auch auf die Sportverbände auswirkten. Außerdem sollte nach dem Willen des DFB ab 1950/51 auch in Berlin eine  Vertragsliga eingeführt werden. Diese wurde vom Deutschen Sportausschuß (DS), dem Sportdachverband in der sowjetischen Besatzungszone (ab Oktober 1949 DDR) abgelehnt. Bezahlter Fußball passte nicht in das ideologische Konzept der DDR-Sportführung vom Aufbau einer „wahrhaft demokratischen Volkssportbewegung“.

Nach und nach sollten sich auch die Vereine aus Ostberlin den Betriebssportgemeinschaften (BSG) der volkseigenen Betriebe anschließen. Nur so ließ sich auch für die vom Betrieb bezahlten, aber für den Sport freigestellten besten Fußballer ein verdeckter Amateurstatus aufrecht erhalten. Unabhängige Sportgemeinschaften galten dagegen als „bürgerlich unterwandert“ und wurden in ihrer Entwicklung behindert. 

„Wir bejahten alle den Übergang zum Vertragsspielertum, da die inzwischen schon üblichen Geldzuwendungen dann nicht mehr illegal waren und sahen uns wegen des Verbots der Reise nach Kiel in unserer Freiheit als Fußballer beschnitten“, erklärte 1986 der damalige Union-Kapitän Richard „Hardi“ Strehlow (geb. 05.01.1927 in Köpenick !) in einem Interview mit der Zeitschrift „Libero“. Die von Johannes "Hanne" Sobek trainierte Mannschaft entschloss sich zur Flucht nach West-Berlin und trennte sich vom Ost-Berliner Verein SG Union, der in Köpenick an der Alten Försterei verblieb.

Am 28. Mai 1950 flogen die Flüchtlinge, vom Westberliner Militärflughafen Gatow startend, nach Kiel und traten dann doch gegen den HSV an. Das Spiel wurde allerdings hoch mit 0:7 verloren. Wenig später am 9. Juni 1950 gründeten sie den Verein in den Räumen des Süd-Ost-Kasinos in der Schlesischen Straße als  SC Union 06 Berlin e.V.  neu. Spielort wurde das Poststadion an der Lehrter Straße in Moabit. Hier hatte Union bereits in der Vergangenheit viele Spiele mit großem Publikumsinteresse ausgetragen, wofür die Sportanlage an der Alten Försterei zu klein war. Auch Teile der Jugendmannschaften wechselten ins Poststadion. Anfang Juli 1950 zählte der Club bereits 168 ordentliche Mitglieder, darunter waren 95 Ostberliner.

Neben dem SC Union bildete sich außerdem noch ein weiterer Fußballverein aus den „Flüchtlingen“: Einer Gruppe von Ex-Oberschöneweidern, welche ihren Wohnsitz vorrangig in Berliner Grenznähe hatten, war der Weg nach Moabit zu weit und daher gründeten diese Spieler ihren eigenen Verein, den in Kreuzberg (Wrangelstraße) beheimateten BBC Südost. 1990 wurde der BBC aufgelöst.

Wie berechtigt die Befürchtungen der Flüchtlinge hinsichtlich ihrer Freiheit als Sportler gewesen waren, zeigte sich ein Jahr später. Die Spieler der ersten Mannschaft, der im Ostteil der Stadt verbliebenen SG Union, mußten sich im August 1951 einer Betriebssportgemeinschaft anschließen, der BSG  Motor Oberschöneweide. Dafür durften sie weiterhin in der DDR-Oberliga mitspielen. Erneut ihrer besten Fußballer beraubt, fristete der "Rest" der Fußballsektion der SG Union Oberschöneweide in Ostberlin sportlich nur noch ein Schattendasein in unteren Spielklassen. Die Mannschaft spielte im Ernst-Thälmann-Stadion an der Firlstraße. Ab 1972 sollte der Verein seine Heimspiele in Gosen hinter den Müggelbergen austragen. Daraufhin löste sich die Fußballsektion der SG Union Oberschöneweide auf.

In der Wuhlheide im Stadion an der Alten Försterei wurde von 1951 bis 1965 unter den Namen "Motor", später  "TSC" Fußball gespielt. Erst 1966, nach Umstrukturierungen im DDR-Fußball, kehrte der Name "Union" an die Alte Försterei zurück. In Ostberlin wurde der  1. FC Union Berlin  gegründet.  

Nach 1950

Union 06 blieb lange Zeit in Berlin konkurrenzfähig und war auch ein wahrer Publikumsmagnet: So sahen 82.500 Zuschauer am 3. Mai 1953 im Berliner Olympiastadion ein 2:2 im Vorrundenspiel um die Deutsche Meisterschaft zwischen dem SC Union 06 und dem Hamburger SV. 1951 und 1952 wurde Union 06 zunächst jeweils Vizemeister in der nun nur noch Westberliner Vertragsliga, bevor dann 1953 sogar der Titel gewonnen werden konnte und es damit erneut zur Teilnahme an der DFB-Endrunde reichte. 1951 stand Union im Finale um den (West-)Berliner Pokal, dort unterlag das Team mit 1:2 nach Verlängerung gegen Tennis Borussia. Zu dieser Zeit hatte Union 06 beachtliche Zuschauerzahlen und spielte im Poststadion in Moabit (bzw. während der DFB-Endrunde im Olympiastadion) oft vor ausverkauftem Haus. Dies lag neben dem sportlichen Erfolg auch daran, daß noch viele Ost-Berliner „rüberkamen“, um die „West-Union“ zu sehen. Im März 1952 sahen 20.000 Zuschauer im Ostberliner Walter-Ulbricht-Stadion (im Volksmund "Zickenwiese" genannt) sogar ein „Bruderduell“ zwischen dem SC Union 06 und der BSG Motor Oberschöneweide, zu der die besten (Oberliga-)Spieler der „Ost-Union“ 1951 "delegiert" worden waren. Der SCU gewann mit 2:0.

Mit dem ab Mitte der 50iger Jahre ausbleibenden Erfolg sank jedoch das Interesse an Union 06. In der Vertragsliga rutschte der Verein ins Mittelmaß ab und stieg schließlich 1960 ab. Zwar gelang in der Folgesaison als Berliner Amateurmeister der sofortige Wiederaufstieg, doch am Ende der Saison 1961/62 folgte der erneute Abstieg. Nach dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 ebbte der Zuschauerzustrom fast völlig ab. Nur noch selten konnte der Verein sportlich für Aufsehen sorgen. 1963/64 spielten die Nullsechser noch einmal in der neu geschaffenen Regionalliga Berlin mit, danach verabschiedeten sie sich jedoch aus den beiden obersten Ligen.

In der Saison 1975/76 erreichte der Verein den ersten Rang in der drittklassigen Amateurliga Berlin (später umbenannt in Oberliga Berlin) und qualifizierte sich so für die Aufstiegsrunde zur 2.Bundesliga-Nord. Außerdem wurde durch die Halbfinalteilnahme im Berliner Pokal das Startrecht für die folgenden DFB-Pokal-Spiele erkämpft. Der Höhenflug dauerte allerdings nicht lange an:  In der Aufstiegsrunde gelang im Poststadion zwar ein Achtungserfolg gegen Arminia Hannover (2:1), die drei anderen Spiele wurden aber verloren (0:6 in Hannover, 0:1 auswärts und 0:5 zuhause gegen den SC Herford). Ein tatsächlicher Aufstieg in die 2.Bundesliga hätte Union 06 damals allerdings vor nicht zu lösende finanzielle Probleme gestellt. Die erst- und bisher einmalige Teilnahme am DFB-Pokal zu Beginn der Folgesaison war nach einem 1:12 beim VfL Osnabrück bereits nach der 1. Runde schnell beendet.

1981/82 stürzte der Verein sogar in die Viertklassigkeit ab. Nur noch einmal (1984/85) waren die Unioner in der höchsten Berliner Liga vertreten. Immerhin ergab sich in den Jahren 1986 bis 1988 eine besondere Einnahmequelle für den Verein: Hertha BSC - 1985/86 in die Oberliga Berlin abgestiegen - wählte als Übergangsspielstätte das Poststadion, da das Olympiastadion für die Drittklassigkeit zu groß war. Hertha war aber nicht im Bezirk Tiergarten beheimatet und benötigte damals die Spielerlaubnis des SC Union 06. In der Folge trug Union einige Spiele im Vorfeld der Hertha-Spiele aus, was den Zuschauerschnitt und damit die Einnahmen der Unioner erheblich steigerte.
 
 

Heute

In den frühen 90er Jahren erlebte der Verein aus Moabit noch einmal eine kleine Renaissance und schaffte es zweimal, sich für die damals viertklassige Landesliga zu qualifizieren. Nach dem Fall der Berliner Mauer am 9. November 1989 nahm der SC Union Kontakt mit dem 1. FC Union aus dem Ostteil der Stadt auf. Anfangs kooperierten die beiden Vereine miteinander: In der Saison 1992/93 integrierte der FCU seine Jugendabteilung in die Männermannschaft des SCU, was zum Aufstieg aus der Landesliga in die Verbandsliga führte. Kurz darauf kam es jedoch vorrangig aus finanziellen Gründen zum Bruch. Durch eine Ligareform und die Einführung der Regionalligen rutschte Union 06  1994 gleich zwei Klassen in die 6. Liga ab.

Im Vorfeld der Saison 1995/96 fusionierte Union 06 mit der SG Oberschöneweide und trat danach unter dem neuen (alten) Namen SC Union 06 Oberschöneweide e.V. an. In der Folgezeit kam es zu Konflikten mit dem 1. FC Union als der SC Union das Erbbaurecht auf das Stadion An der Alten Försterei beanspruchte. Als Begründung wurde hervorgebracht, dass der SCU der einzig legitime Nachfolger des SC Union 06 Oberschöneweide von 1910 wäre. Die Blau-Weißen konnten sich damit jedoch nicht durchsetzen, spielten eine Saison lang im Wuhlheider Ernst-Thälmann-Stadion, um danach wieder ins angestammte Poststadion umzuziehen. Der neue Name wurde nach der Saison wieder abgelegt und man kehrte zur alten Bezeichnung zurück.

Zwischen 1998 und 2000 erlebte Union 06 seine schwärzesten Stunden, stieg dreimal hintereinander ab und mußte 2000/01 in der Berliner Kreisliga B (entsprach damals der neunten Liga) starten. Erst seit 2005/06 zeigt die Kurve wieder nach oben: In vier Jahren setzte es drei Aufstiege und einen Abstieg, bis die Mannschaft sich schließlich in der Bezirksliga (aktuell 8. Liga) etablieren konnte.

Das Umfeld unseres Vereins veränderte sich in den vergangenen drei Jahrzehnten stark. Moabit ist heute ein Ortsteil im Bezirk Mitte mit einem hohen Anteil von Personen nichtdeutscher Herkunft. Im Jahr 2006 setzte sich der Mitgliederbestand aus 16 Nationen zusammen. Dem SC Union 06 wurde im Oktober 2004 der Fair-Play-Preis durch den DFB verliehen und im Februar 2005 der Integrationspreis durch das Bezirksamt Mitte. Diese Ehrungen beweisen, wie gut es uns gelungen ist, alle Mitglieder in unserem Verein zu integrieren.

Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Gründung des Ursprungsvereins trafen die beiden Berliner Union-Mannschaften am 23. Mai 2006 im Stadion An der Alten Försterei zu einem Freundschaftsspiel aufeinander. Der 1. FC Union Berlin  konnte den SC Union 06 Berlin mit 6:0 besiegen.
 
Gemeinsames Mannschaftsfoto vor dem Spiel 1.FC Union gegen SC Union 06 am 23.Mai 2006 im Stadion An der Alten Försterei
 
Am 18. Januar 2015 fand im Poststadion das Rückspiel statt. Inzwischen hatte sich der 1.FC Union in der 2. Bundesliga etabliert und der SC Union 06 den Aufstieg in die Landesliga Berlin geschafft. Der SC Union 06 Berlin unterlag dem 1.FC Union Berlin mit 1:7.
 
Gemeinsames Mannschaftsfoto vor dem Spiel SC Union 06 gegen 1.FC Union am 18. Januar 2015 im Poststadion